Ehrungen 2024 - Heimatverein 1953 Abenheim e.V.

Direkt zum Seiteninhalt
Wem Ehre gebührt…

Die Fastnachtssitzung des Heimatverein Abenheim hielt in diesem Jahr ein Highlight der ganz besonderen Art bereit. Durch den Bezirksvorsitzenden der Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval, Herbert Zeller, wurden zwei aktive Mitglieder, die über Jahrzehnte außerordentliche Leistungen für die Fastnacht des HVA und deren Erhalt vollbracht haben, für ihr Engagement geehrt.
„Christel! Christel! Christel!“ schallten die Rufe der Narren lautstark durch den Saal, als Zeller den goldenen Verdienstorden an Christel Schäper verlieh, was erahnen lässt, wie groß die allgemeine Wertschätzung ihr gegenüber ist. Doch was macht die Frau, die so viel Begeisterung auslöst, eigentlich zu einer solchen Ikone der Abenheimer Fastnacht? Christel hatte ihren ersten Auftritt auf der Bühne des HVA im Jahr 1965, als sie 14 Jahre alt war. Ihr Vater, damals 1. Vorsitzender des Vereins, schenkte ihr zu Weihnachten ein Tonband, erzählt sie, und forderte sie dazu auf, einen Tanz für die Sitzung einzustudieren. So schnappte Christel sich ihre Freundinnen und führte mit ihnen einen Marsch auf. Aus dieser Gruppe sollte später das HVA-Damenballett unter Christels Leitung entstehen. Doch nicht nur am Tanzen fand sie Gefallen, vielmehr ist sie ein wahres Allroundtalent, so hatte sie ebenfalls Gesangsauftritte und stand in der Bütt. Doch vor allem an die Auftritte mit ihrem Damen-Ballett denkt sie wohlwollend zurück, erinnert sich daran, wo sie überall aufgetreten sind, dass sie beispielsweise bei der Polizei tanzten, wo sie bis spät in die Nacht feierten, obwohl am nächsten Tag die Sitzung in Abenheim anstand. Auch der Auftritt der Damen bei der Jubiläumssitzung 2016, bei der sie nach 30 Jahren einen Tanz von damals noch einmal aufführten, bleibt Christel in positiver Erinnerung. Umso schöner ist es zu sehen, dass die Gruppe immer noch Spaß daran hat, gemeinsam an der Fastnacht aufzutreten, und in diesem Jahr einmal mehr reaktiviert werden konnte, um sich im Rahmen des Showblocks sportlich zu betätigen. Eine weitere Entwicklung der Fastnacht beim HVA, für die Christel mitverantwortlich ist, ist die Entstehung der Jugendsitzung, heute als Kräppelparty bekannt, die aus einer Schnapsidee an einer Generalprobe geboren wurde und bei der Christel zunächst die Alleinverantwortung für alle Beiträge trug. Auch für die HVA-Gesangsgruppe war und ist Christels Einfluss prägend. Im Alter von 19 Jahren hat sie angefangen, dort mitzusingen und brachte so auch ihren Mann Friedbert zur Fastnacht, der Klavier spielen konnte und sich somit perfekt für die musikalische Leitung der Gesangsgruppe eignete. Gemeinsam erarbeiteten sie die Texte, heute schreibt Christel diese zusammen mit ihrer Enkelin Lara, die im Rahmen der Ehrung von Zeller mit dem Jugendverdienstorden ausgezeichnet wurde. Indem sie ihren Mann animierte, sich an der Fastnacht zu beteiligen, ist Christel für eine weitere Entwicklung der HVA-Fastnacht, die Entstehung der „Museumsspatzen“, entscheidend, zu denen auch Ludwig-Helmut Jäger zählte, eine weitere wichtige Persönlichkeit des Heimatvereins. Er ist nun Träger des silbernen Verdienstordens, da auch er in den 44 Jahren, in denen er nun beim HVA aktiv ist, Außerordentliches geleistet hat. Anders als Christel, die schon immer mit dem Verein verbunden war, hat Ludwig-Helmut zuvor 10 Jahre lang bei einem anderen Verein Fastnacht gemacht, wurde allerdings dann abgeworben, um bei eben jenen „Museumsspatzen“ zu singen. Mit diesen stand er jahrelang auf der Bühne und sang Lieder, die bis heute bei den Sitzungen populär sind. Dem Gesang ist er bis heute treu geblieben, so ist er noch immer Teil der Gesangsgruppe. Ein weiterer Verdienst, den man Ludwig-Helmut anrechnen muss, ist der Erfolg der jährlichen Fastnachtssonderausstellung im Heimatmuseum, die er seit 2016 organisiert. Der Anlass für die erste Ausstellung war die Jubiläumssitzung, die damals stattfand. Seither wurde jedes Jahr eine einzigartige Ausstellung zu unterschiedlichen Themen gezeigt. Die Intention hierbei war es, das Museum zu beleben und den närrischen Geist dort einziehen zu lassen. Dies ist Ludwig-Helmut in den vergangenen acht Jahren immer wieder mit Bravour gelungen, indem er sich leidenschaftlich für die Sonderausstellung engagiert und den Besuchern beeindruckende Impressionen verschafft.

Sowohl Christel als auch Ludwig-Helmut schätzen an der Fastnacht besonders die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und den Spaß an der Freude, weshalb sie nach all den Jahren immer noch gerne dabei sind. Ludwig-Helmut hebt dabei vor allem die Proben hervor, in denen die Geselligkeit ihm besonders viel Freude bereitet. Auch bei der Frage, welche Momente aus der Fastnachtszeit ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind, sind sie sich einig: „Die darf man nicht erzählen“, sagt Ludwig-Helmut, während Christel lachend zustimmt. „Es war immer schön“, resümiert sie und dazu, das steht fest, haben diese beiden sehr viel beigetragen und sind somit eine große Bereicherung für ihren Verein.
Zurück zum Seiteninhalt