Forschung - Heimatverein 1953 Abenheim e.V.

Direkt zum Seiteninhalt
Aktive Forschung des Heimatvereins
Von Anfang an befasste sich der Heimatverein intensiv mit der Heimatforschung. Nach anfänglichen Schwierigkeiten konnte man durch einige Männer, Ernstfried Töpfer, Kilian Müller, Heinrich Höhn, Hans Bösing und Hans Kloster (1. Vorsitzender 1957-1989) die ersten Erfolge verbuchen.
1957 wurde die erste Grabung „Auf dem Anger“ (fränkisches Gräberfeld 500-800 nach Chr. – nördlich vom Ortsausgang an der Westhofener Straße) durchgeführt. 19 Gräber bis zu einer Tiefe von 3 m wurden freigelegt. Viele Gefäße und Perlenschmuck konnten geborgen werden. Prachtstück war der Fund der Abenheimer Goldscheibenfibel.
Goldscheibenfibel der Merowingerzeit
Goldscheibenfibel der Merowingerzeit aus Abenheim erste Hälfte des 7. Jahrhunderts
1963 Hallstattzeit 800-450 vor Chr.:
In der Pfeddersheimer Straße (Zum Berg) traten beim Hausbau die ersten Funde auf. Anschließend wurden in diesem Bereich etliche Gräber freigelegt. Sehr schöne Gefäße, Arm- und Beinreifen waren das Ergebnis.
1970 Eine Grabung im Hübelbrunnen unterhalb des Berges war die nächste Aktion. Die Fundamente einer römischen Villa wurden freigelegt und das Ausmaß des Gebäudes von 30 x 90 m festgestellt. Zwei Gefäße und zwei sehr interessante Funde, eine römische Münze Marcus-Aurelius - 164 nach Chr. - sowie das nun allseits bekannte römische Rebmesser, durch das der 1700-jährige Weinbau in Abenheim nachgewiesen wurde, waren die Ausbeute dieses Unternehmens.
Römisches Rebmesser aus dem 2. – 3. Jh. n. Chr.
Römisches Rebmesser aus dem 2. – 3. Jh. n. Chr. und
Münze des Marcus Aurelius (164 n. Chr.), gefunden auf einem römischen Bauernhof in Abenheim
1972 Entdeckung eines Kreisgraben-Gräberfeldes aus der Früh-La-Tène- Zeit, 450-200 vor Chr., „Auf dem Berg“ (Sandgruben Firma Kleiner). Einige Gräber wurden freigelegt, und trotz festgestellter Plünderung wurden noch sehr wertvolle Funde sichergestellt. Schönstes Stück war ein goldener Ohrring, ziseliert von 9 mm Durchmesser. Kultsteine aus dem gleichen Zeitraum wurden sichergestellt.
1972 wurden Brandgräber aus der Urnenfelderbronzezeit, 1200-800 vor Chr., in der Gemarkung „Auf dem Berg“ am „Alten Mühlweg“ entdeckt. Einige schöne Gefäße, die in mühseliger Arbeit restauriert wurden, sind heute im Heimatmuseum.
1972 wurde ebenfalls „Auf dem Berg“ ein kleines Gräberfeld der Hügelgräberbronzezeit, 1600-1200 vor Chr., entdeckt und freigelegt. 33 Herausragender Fund waren Bronzeschmuckstücke aus einem Frauengrab: eine Gürtelschließe und eine Radnadel
Gürtelschließe, Radnadel, Armreifen
Die Abenheimer Funde – Gürtelschließe, Radnadel, Armreifen
1972 wurde „Auf dem Berg“ von Friedrich Bunn eine Steinaxt gefunden. Hierdurch konnte die Besiedlung von Abenheim in der jüngeren Steinzeit, 4000 – 1600 v. Chr. nachgewiesen werden.
1974 Im Jahre des 1200-jährigen Bestehens (erste Erwähnung Abenheims 774 n. Chr.) wurden an der Kreuzung Wonnegaustraße und Auffahrt zur Landesstraße L425 (Autobahnzubringer) die Umrisse eines steinzeitlichen Dorfes, 4000-1600 vor Chr., entdeckt und viele Gefäßteile mit Verzierung, Messerbruchstücke und Mahlsteine sichergestellt. Interessantester Fund bei dieser Aktion war eine kleine Steinaxt.

Mitglieder des Heimatvereins haben damit die Besiedlung von Abenheim über nahezu 6000 Jahre erforscht.
Zurück zum Seiteninhalt